Das neue Zuhause einer vierköpfigen Familie reiht sich auf den ersten flüchtigen Blick zurückhaltend in die Folge von freistehenden Einfamilienhäusern in einem Villengebiet des Krefelder Westens ein. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich die gestalterische Kraft des Entwurfs.
Differenziert und flexibel steht das Gebäude selbstbewusst in seiner Umgebung. Die Baukörper des Wohnhauses und der Garage zeigen sich als relativ geschlossene Volumen und bilden als ineinander geschobene Kuben einen großzügigen Eingangsbereich zur Straßenseite aus. Die zurückspringende Loggia unterstützt die skulpturale Wirkung. Die lebendige, warmtonige Ziegelfassade und das helle Eichenholz verleihen der kantigen Form des Gebäudes einen einladenden Charakter.
Innen eröffnet sich ein weitläufiges Raumkontinuum. Über das Foyer gelangt man in den offenen, nach Süden deckenhoch verglasten Wohnbereich, der im Westen in den Essplatz und den Küchenbereich übergeht. Im Osten schließen sich ein Musikzimmer und das Büro an. Die Bewegungen ergeben sich ganz selbstverständlich, die Übergänge zwischen den einzelnen Räumlichkeiten sind fließend und lassen vielfältige Blickbezüge im Inneren und nach draußen in die Natur zu.
Diesem großzügigen Raumempfinden liegt eine klare Gliederung aus drei mal drei quadratischen Grundflächen zugrunde. Sie sind so flexibel, dass sie sowohl eine funktionale Nutzung als auch zukünftige Änderungen im Raumprogramm erlauben. Darüber hinaus bieten sie im offenen Grundriss immer wieder Halt gebende Ruhezonen. Die Nebenräume sind von den Architekten geschickt integriert worden. Raumhohe Schiebetüren und maßgeschneiderte Einbaumöbel schaffen Flexibilität. Aus diesen spannenden Abfolgen entsteht eine hohe räumliche Qualität.
Die weiß eingefasste Treppe mit hellen Holzstufen führt in das Obergeschoss und ist wie eine minimalistische, abstrakte Figur gestaltet. Das Tageslicht verleiht dem Aufgang zudem einen skulpturalen Charakter. Auch im oberen Geschoss setzt sich die räumliche Offenheit fort. Die vielfältig bespielbare Galerie hat einen direkten Zugang zur großen Dachterrasse mit Blick über den Garten. Von der einen Seite der Galerie schließen hier mit den Kinderzimmern und auf der anderen Seite mit dem Elterntrakt die privaten Räume der Familie an.
Der natürliche Lichteinfall – vor allem über die filigran gerahmten, deckenhohen Glasfassaden auf der Südseite – in Kombination mit hellen, warmtonigen Materialien bei Böden und Möbeln führen zu einer behaglichen Wohlfühlatmosphäre im ganzen Haus. Bei der Planung des Hauses wurde bereits eine mögliche Teilung in zwei Einheiten mitgedacht, sodass sich das Gebäude später auch an die sich ändernden Bedürfnisse der Familie anpassen kann.